Es ist erschütternd. Der überwiegenden Mehrzahl der von mir befragten Krebspatienten wurden keinerlei Ernährungshinweise, geschweige denn eine Diät, mit auf den Weg gegeben. Was aus der Sicht des Onkologen vielleicht ein zu vernachlässigender Aspekt sein mag, ist aus der Sicht verantwortungsbewusster Ärzte und Ernährungswissenschaftler geradezu unverantwortlich.
Auf der einen Seite ist auf eine überwiegend basische Ernährung zu achten (ph-Wert über 7). Wobei z.T. offensichtlich saure Lebensmittel, wie z.B. das meiste Obst, u.A. Zitrone, im Körper basische verstoffwechselt werden. Auf der anderen Seite sollte darauf geachtet werden, dass die Lebensmittel, die man zu sich nimmt, einen günstigen Einfluss auf die Genesung, bzw. Prävention vor Krankheiten haben. In unserm Fall also auf Krebs.
Im Folgenden eine Tabelle der sauren/basischen Lebensmittel, die auf „lavita.de“ veröffentlicht wurden:
Und hier eine Auflistung einiger Lebensmittel, die krebsheilende, bzw. krebsvorbeugende Wirkung haben sollen. Recherchiert wurde das von der österreichischen Redaktion „Madonna.OE24“. Dafür vielen Dank.
Die einzelnen Erklärungen sind zwar mitunter etwas schwammig, das soll uns aber nicht weiter stören.
Zitat:
„…..Auch der Konsum der Krebskiller kann keine hundertprozentige Garantie bieten, nicht an Krebs zu erkranken: „Dazu ist die Krankheit viel zu komplex“, sagt (Ernährungsexperte Sven-David) Müller. Doch die Wirkung vieler Krebskiller sei in Studien bereits bestätigt worden: „Eine besonders gute Datenlage gibt es zum Effekt von Obst und Gemüse.“ Die geforderten fünf Portionen pro Tag verzehren allerdings nur zwei Prozent der Menschen.“
Einen ganz anderen Ansatz bietet die „Low Carb“ oder, ähnliches Prinzip, die „Ketogene“ Diät. Beide Diätformen gehen davon aus, dass der Körper Kohlenhydrate zu Glukose verstoffwechselt. Glukose wiederum ist der Nährstoff von Krebs- und Tumorzellen. Entzieht man dem Körper nun Kohlehydrate, so greift der Organismus, nach ca. 36 Stunden Entzug, auf die Fettreserven des Körpers zurück und setzt sogenannte „Ketogene“ frei. Das sind kleine Kohlenstoffhaltige Partikel, die der Körper nun verbraucht. Man nennt das „Ketose“. Tumorzellen allerdings nehmen Ketogene nicht auf und, bildlich gesprochen, verkümmern, bzw. verhungern.
Es gibt allerdings honorige Institutionen, welche die Wirksamkeit einer kohlehydratfreien Diät in Zweifel ziehen. An vorderster Front die „PRiO" (Arbeitgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie) in der Deutschen Krebsgesellschaft). In erster Linie wird kritisiert, dass es keine aussagekräftigen Studien, bzw. Langzeitstudien gäbe, welche die Wirksamkeit einer kohlehydratfreien Diät bei Krebspatienten belegte. Da ich kein Wissenschaftler bin, kann ich nur berichten, dass das so ist. Wäre ich allerdings von Krebs betroffen und hätte nur mehr eine begrenzte Lebenserwartung zu gewärtigen, könnte die Zeit knapp werden, das Ergebnis einer Langzeitstudie abzuwarten. Wer weiß… vielleicht würde ich mich in meiner Not zu einer ketogenen Diät hinreißen lassen….
Wie dem auch sei. Folgt man also einer dieser Diäten, nimmt man keine Kohlenhydrate in Form von Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Zucker, Karotten, Hülsenfrüchte, etc. zu sich.
Die Seite „brainperform“ Listet dazu folgende Lebensmittel auf, die man berücksichtigen, oder meiden sollte:
Ketogene Lebensmittel ohne Kohlenhydrate
•Eier: Bio-Eier aus Freilandhaltung sind die beste Wahl
•Geflügel: Huhn und Pute
•Fettiger Fisch: Wild gefangener Lachs, Hering und Makrele
•Bestimmte alkoholische Getränke: Bier und zuckerhaltige Mischgetränke
Obwohl bei diesem ketogenen Ernährungsplan die Kohlenhydrate
eingeschränkt werden sollten, können Früchte mit einem niedrigen
glykämischen Index wie Heidelbeeren, und Himbeeren in kleinen Mengen
gegessen werden (besonders, wenn du viel Sport treibst).
Und hier ein Low Carb Diät Ernährungsvorschlag für eine Woche, veröffentlicht von der Seite „eatsmarter“ :
Über die Wirksamkeit gegen Krebs hinaus, sind übrigens beide Diäten hervorragend geeignet, überschüssiges Fett zu verlieren und Gewicht abzunehmen. Der Menge der erlaubten Nahrungsaufnahme sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Man isst so viel wie man will. Da keine, oder wenig Kohlenhydrate zu verdauen sind, wird kein zusätzliches Fett abgelagert. Und das ist ja der Sinn der Sache. So oder so.
Im Gegensatz zu den pH-Wert orientierten Ernährungsphilosophien scheren sich die Keto- und Low Carb Anhänger nicht um den Säuregehalt der Lebensmittel. Will man beides verbinden, dann wird es eng. Da bleibt dann nicht mehr viel außer Gemüse, was man zu sich nehmen kann. Man sollte das im Fall der Fälle genau mit einem pflichtbewussten Ernährungsberater oder einem inspirierten Arzt abstimmen. Ob der Onkologe selbst der richtige Ansprechpartner ist, weiß ich nicht. Wenn man „PRiO“ (siehe oben) folgt, dann
eher nicht.
Nahezu übereinstimmend wird jedenfalls proklamiert, dass eine Diät alleine den Krebs nicht besiegt. Es braucht wohl mehrere in sich greifende Komponenten, um ans Ziel zu gelangen. Eine entsprechende Diät wird aber das Ihre dazu beitragen.
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