Diesem Kapitel werde ich etwas mehr Aufmerksamkeit widmen, als den anderen. Und das hat seine Gründe.
Man unterscheidet unter dem Oberbegriff „Hanf“ einerseits Hanf und andererseits Cannabis. Hanf ist die männliche Pflanze, die industriell genutzt wird. Z.B. für Textilien, Seile, etc.. Cannabis ist die weibliche Pflanze mit all den Wirkstoffen.
Cannabis findet bereits in der Genesis Erwähnung. „Die Göttliche Pflanze“ forderte Gott von Moses als Zutat für Opferzeremonien. Ebenso als Ingredienz für Salböl.
„1.Mose 1,29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“
Dazu gehört Cannabis ganz eindeutig. Aber genug gepredigt.
Cannabis war bis in die 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine hoch angesehene und beliebte Heilpflanze, für allerlei Gebrechen und als Schmerzmittel. Warum ist sie seit dieser Zeit in Verruf geraten? Man muss sich in diesem Zusammenhang die Frage stellen: Wem nützt das Verbot von Cannabis? Nutzen hat von diesem Verbot in erster Linie die Anfang des vorigen Jahrhunderts aufkommende Pharmaindustrie. Es wurden mehr und mehr Medikamente entwickelt und auf den Markt gebracht, die ursprünglich von Cannabis abgedeckt wurden. Gleichzeitig geriet die Prohibition in den USA ins Wanken und wurde schließlich unter dem Druck der Bevölkerung gänzlich aufgehoben. Was von der Prohibition übrig blieb, war ein kompletter Beamtenapparat, der ursprünglich die Prohibition durchsetzen sollte. Dies machte sich die Pharmaindustrie zunutze. Es wurden ganze Kampagnen gestartet, die nichts anderes im Sinn hatten, als Cannabis zu diffamieren.
Harry J. Anslinger, damaliger Vorsitzender des „Bureau of Narcotics“ argumentierte, ohne Rücksicht auf Verluste, wie folgt:
•«Die meisten Marihuana-Rauchenden in den USA sind Neger, Hispanics, Filippinos und Leute aus der Unterhaltungsindustrie. Deren satanische Musik, Jazz und Swing, sind Folgen des Marihuana-Konsums. Wegen dieses Marihuanas wollen weiße Frauen Sex mit Negern, Entertainern und dergleichen.»
«Der Hauptgrund, um Marihuana zu verbieten, ist seine Wirkung auf die entarteten Rassen.»
•«Wegen Marihuana-Zigaretten denken Farbige, dass sie so gut wie weiße Männer sind.»
•«Marihuana führt zu Pazifismus und kommunistischer Gehirnwäsche.»
Jetzt wissen wir wenigstens, wem wir den weltweiten Verbot von Cannabis zu verdanken haben. Mit solchen Sprüchen wurde die Stimmung ordentlich angeheizt. Was folgte, war, dass Cannabis in immer mehr US Amerikanischen Staaten und in der Folge in der ganzen Welt, verboten wurde. Die Infrastruktur zur Durchsetzung dieses Verbotes war ja bereits vorhanden und wurde tatkräftig genutzt.
Dass die Verteufelung von Cannabis bis zum heutigen Tag wirkt, sehe ich in meinem ganz persönlichen Umfeld. Vernunftbegabte und intelligente Personen schrecken zurück, wenn die Sprache auf Cannabis kommt. Die Diffamierung hat tiefe Spuren hinterlassen.
Ich zitiere, wiederum aus dem Amerikanischen übersetzt, aus den Veröffentlichungen von „The Truth about Cancer“.
Mitte der 1990er Jahre machte der renommierte israelische Forscher Dr. Ralph Mechaoulam, Professor für Medizinische Chemie an der Hebrew University in Jerusalem, eine aufregende Entdeckung, die unseren Blick auf die biologische Beziehung zur Pflanzenmedizin für immer verändern sollte. Dr. Mechaoulam entdeckte ein subtiles System im Körper, das auf alle anderen Systeme einen ausgleichenden Effekt zu haben schien . Er nannte es „Das Endocannabinoid (EC) System“ welches in allen Säugetieren, einschließlich der Menschen, zu finden ist.
Das EC-System besteht aus einer Reihe molekularer Rezeptoren, die zur Aufnahme von Cannabinoiden bestimmt sind. Hierzu gehören insbesondere Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) sowie andere verwandte Substanzen wie Cannabigerol (CBG) und Cannabinol (CBN).
Frühere Forschungen in den 1980er Jahren führten Mechaoulam und andere dazu, zwei Hauptrezeptoren für Cannabinoide zu lokalisieren - Cannabinoid 1 (CB1) und Cannabinoid 2 (CB2). Damals definierten die Forscher auch die natürlichen Substanzen Endocannabinoide , die unser Körper auf ähnliche Weise selbst, bei der Endorphineproduktion entwickelt. Phytocannabinoide(nämlich THC, CBD und ihre Varianten) stammen dagegen direkt aus der Cannabispflanze.
Die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 sind vom Körper als spezifische Ziele für THC konzipiert, während unsere natürlichen Endocannabinoide dabei helfen, es zu synthetisieren. Der Prozess der Bindung von THC-Cannabinoid-Rezeptoren und was dies für den Körper bewirkt, ist das, was seit über zwei Jahrzehnten erforscht wird. Ziel ist, herauszufinden, wie Cannabis bei der Heilung von Krebs funktioniert.
Die Mikrobiologin Dr. Christine Sanchez von der Compultense University in Madrid, Spanien, untersucht seit Anfang der 2000er Jahre Cannabinoide und Krebs. Sie war die erste, die die Antitumorwirkung von Cannabinoiden entdeckte .
„Wir wissen jetzt, dass das Endocannabinoidsystem viele biologische Funktionen wie Appetit, Nahrungsaufnahme, motorische Funktion, Fortpflanzung und viele andere reguliert. Deshalb hat die Pflanze ein so großes therapeutisches Potenzial“, sagt Dr. Sanchez in einem Videointerview für den webbasierten Kabelkanal Cannabis Planet…..
…..„Wir haben beobachtet, dass THC bei der Behandlung von Astrozytom, einer Art von Gehirntumor, mit Cannabinoiden die Zellen in unseren Petrischalen tötete“, sagt Dr. Sanchez. „Wir… beschlossen, diese Komponenten in Tiermodellen von Brust- und Gehirntumoren zu analysieren. Die Ergebnisse, die wir erhalten, sagen uns, dass Cannabinoide für die Behandlung von Brustkrebs nützlich sein können. “
Sanchez und andere Forscher haben bestätigt, dass die stärksten Wirkungen gegen das Tumorwachstum auftreten, wenn THC und CBD kombiniert werden.
Cannabidiol oder CBD, das keine psychoaktive Wirkung hat, ist seit langem als wirksames Mittel gegen Krebs bekannt. Dies liegt an seiner Fähigkeit, die zelluläre Kommunikation in Tumoren zu stören, sowie die Fähigkeit, Apoptose oder den programmierten Krebszelltod zu initiieren. Einige Forschungsstudien, darunter In-vitro- und Tierversuche, die von Forschern aus San Francisco am California Pacific Medical Center durchgeführt wurden, haben auch gezeigt, dass CBD Gene beeinflussen kann, die aggressive Metastasen auslösen können. Es hilft dabei, zelluläre Wachstumsrezeptoren abzuschalten.
Die Schweizer Seite „medcan“ veröffentlichte im März 2018 folgenden Artikel, den ich auszugsweise zitiere:
Die US-Regierung gibt zu, dass Cannabis Krebs heilen kann
Veröffentlicht: Sonntag, 25. März 2018
Verfasst: Franziska Quadri
Im Januar 2018 aktualisierte das US National Cancer Institute seine Website und bestätigte darauf, dass Cannabis und Cannabinoide Krebszellen töten, ohne die normalen Zellen des Körpers zu schädigen. Was zeigt, dass die Pflanze einen massiven Effekt auf die Krankheit haben kann. Das ist der Moment, auf den medizinisches Cannabis gewartet hat.
Wenn man bedenkt, dass Cannabis in den USA immer noch eine Droge des Typs 1 ist, die laut dem Controlled Substances Act von 1970 keinen medikamentöse Wirkung hat, ist das umso erstaunlicher. Das unglaubliche Eingeständnis blieb jedoch von den Medien praktisch unbemerkt. Die Pflanze wird zu Unrecht seit 80 Jahren als «Einstiegsdroge» dämonisiert. Das sollte der Bevölkerung spätestens jetzt klar werden….
Die Website enthält Informationen für Patienten und Ärzte und behandelt Themen, die von der medizinischen Wirkung von Cannabinoiden bis zu präklinischen Studien mit Cannabis reichen. Studien an Mäusen und Ratten haben gezeigt, dass Cannabinoide das Wachstum eines Tumors hemmen können, indem sie den Zelltod verursachen, das Zellwachstum blockieren und die Entwicklung von Blutgefässen blockieren, die von Tumoren benötigt werden, um zu wachsen. Zudem haben weitere Tier- und Laborstudien gezeigt, dass Cannabinoide Krebszellen abtöten können, während sie normale Zellen schützen.
Weitere Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide nachweislich vor Entzündungen und Dickdarmkrebs schützen. Sie haben Anti-Tumor-Effekte, können Brustkrebs stoppen und Chemotherapien effektiver machen.
Forscher erklären auf der Seite auch, wie Cannabinoide auf das Gehirn und den Körper wirken. Es wurden Cannabinoid-Rezeptoren (Moleküle, die Cannabinoide binden) in den Gehirnzellen und in den Nervenzellen entdeckt. Es gibt auch Hinweise, dass es Cannabinoid-Rezeptoren auf Zellen des Immunsystems gibt. Das deutet darauf hin, dass Cannabinoide auch eine Schlüsselrolle im Immunsystem spielen könnten.
Sie enthält auch Informationen über die Wirksamkeit von Cannabis, den Appetit zu stimulieren, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren, Übelkeit und Erbrechen zu unterdrücken und es hat angstlösende Effekte….
Du fragst Dich jetzt vielleicht: Ja muss ich mich denn täglich mit Marihuana volldröhnen, damit ich in den Genuss der gesunden Aspekte von Cannabis komme?
Die Antwort darauf lautet: Nein! Cannabis muss nicht zwingend geraucht werden. Es gibt entsprechende Cannabisöle. Hervorheben möchte ich das CBD-Öl. Es enthält so gut wie keine psychoaktiven Inhaltsstoffe. Wirkt aber sehr gut. Es gibt darüber hinaus Cannabisöle, die durchaus psychoaktive Stoffe enthalten. Manche Leute stehen speziell darauf. Ich persönlich mag die Wirkung dieser Stoffe nicht. Daher konsumiere ich solche Öle ungefähr 2 Stunden bevor ich schlafen gehe. Dann nämlich setzt schön langsam die Wirkung ein. Ich verschlafe das, und wache ausgeruht, erholt und entspannt wieder auf, in dem Bewusstsein, dass das Öl seine Wirkung sozusagen im Schlaf gezeitigt hat.
CBD-Öl ist ganz legal erhältlich, da es kein THC (psychoaktiver Stoff) enthält. Anders sieht das bei THC haltigen Ölen aus. Die sind momentan noch illegal in Deutschland/Österreich/Schweiz. Zwar tut sich da was in der politischen Meinungsbildung. Das ist aber ein zäher und langwieriger Vorgang, solange die Interessenvertreter der Pharmalobby in den Regierungsstädten das Zepter schwingen. Frei nach dem Motto: Es ist mir egal, wer unter mir das Gesundheitsministerium leitet…. .
Wo bekommt man also das THC-haltige Cannabisöl her? Offen gesagt: Nirgends. Man kann in einem Coffeeshop in Holland sein Glück versuchen. Aber auch in Holland bewegt man sich juristisch in einer Grauzone. Am ehesten wird man derzeit in Israel fündig. Dort ist der Umgang mit Cannabis zwar nicht legalisiert, aber weitgehend liberalisiert. Das hängt damit zusammen, dass die Forschungen bez. Cannabis dort sehr weit gediehen sind – und die erzielten Ergebnisse zu einem Umdenken geführt haben.
Vielerorts wird das Öl in Eigenproduktion hergestellt, Stichwort Nachbarschaftshilfe. Wie das geht? Rick Simpson, ein unerschrockener Cannabis Aktivist, beschreibt es so:
1. Zunächst einmal benötigt man eine entsprechende Anzahl Cannabisblüten. Man rechnet mit einem Verhältnis von 1:10. . Man brauch also 10 Gramm Blüten um 1 Gramm der Wirkstoffe zu extrahieren. Ebenso benötigt man zwei Glasschüsseln, ein Teesieb und Aceton, sowie eine geeignete Wärmequelle.
2. Blüten zerkleinern (so klein wie möglich schneiden oder schreddern) und in eine Glasschüssel geben.
3. Mit Aceton übergießen. Danach ordentlich durchmixen. Eine Küchenmaschine leistet hier hilfreiche Dienste. Nachdem sich das Aceton grün verfärbt hat, wird es durch ein Teesieb in eine zweite Glasschüssel gegossen.
4. Mit der im Teesieb zurückgebliebenen Substanz wird die Prozedur ein zweites mal wiederholt. Danach kann der Rückstand im Teesieb entsorgt werden.
5. Das „grüne“ Aceton wird jetzt durch einen Kaffeefilter gegossen. Restliche Feststoffe werden so herausgefiltert. Übrig bleibt das Aceton und das grün färbende Cannabisharz, welches letztendlich gewollt wird.
6. Nun wird das Aceton verdampft. Das macht man am besten im Freien, weil die Acetondämpfe feuergefährlich und nicht sonderlich gesund sind. Man kann das z.B. über einem Teelicht machen. Oder man macht sich die Warmhaltevorrichtung einer alten Kaffeemaschine zunutze.
7. Ist das meiste Aceton verdampft, gibt man einen oder zwei Löffel Wasser hinzu. Der Grund dafür ist, dass sich Aceton mit Wasser vermischen lässt. Allerdings verdampft Aceton bei ca. 70 Grad C.. Wasser hingegen erst bei ca. 100 Grad C. Das hat zur Folge, dass das Aceton vollständig verdampft und lediglich Wasser – und natürlich das Cannabisharz – zurück bleibt.
8. Weitermachen, bis das Wasser vollständig verdampft ist. Jetzt hat man das, was man eigentlich will, nämlich das reine Cannabisharz. Damit ist es allerdings nicht getan. Denn das reine Harz hat eine sehr hohe Wirkkraft. Für die meisten Anwender zu hoch. Man kann es nicht richtig dosieren. Darüber hinaus ist das Harz sehr klebrig und bleibt an den Zähnen hängen. Daher:
9. Man nimmt für 1 Gramm reines Cannabisharz 100 mL Hanföl aus dem Reformhaus. Sanft erwärmt löst sich das Cannabisharz im Hanföl auf. Das ist das Endprodukt.
10. Dosierung: Man beginnt mit wenigen Tropfen am Abend. Danach steigert man bis zu 20 Tropfen, bzw. halber Teelöffel voll. (Anmerkung: Cannabis kann prinzipiell nicht überdosiert werden. Es ist kein Fall bekannt und dokumentiert, in dem eine Überdosis Cannabis zum Tod geführt hat. ).
Man unterscheidet zwei Cannabisarten. Indicacannabis und Sativacannabis. Indica hat seinen Ursprung in Indien und dem Hindukusch. Sativa stammt aus Mittel- und Südamerika. Indica hat eine beruhigende Wirkung. Sativa hat eine aufhellende Wirkung und wird deshalb gerne, unter Überschreitung sämtlicher einschlägiger Gesetze, bei Partys konsumiert.
Rick Simpson empfiehlt für das Cannabisöl Indicapflanzen. Die Forschungen in Israel haben allerdings ergeben, dass sich die Inhaltsstoffe der Indica- und Sativapflanzen z.T. unterscheiden, und jede dieser Inhaltsstoffe einen Beitrag zur Prävention vor- und Genesung von Krebs leisten. Daher ist es anzuraten, entweder aus beiden Pflanzenarten das Harz zu extrahieren, oder aus einer Hybridpflanze. Es gibt da die mannigfaltigsten Züchtungen. Ebenso gibt es zwischenzeitlich Cannabiszüchtungen, die fast ausschließlich das oben erwähnte CBD produzieren. Also einen Stoff, der kein THC enthält und daher durchaus legal ist. Wenn ich mich also trauen würde, Cannabisöl herzustellen, dann würde ich vermutlich das Harz aus allen drei Cannabisgattungen extrahieren. Somit hätte ich die gesamte Bandbreite der Wirkstoffe.
Aber, wie bereits erwähnt, befinden wir uns hier in einem juristischen Graubereich, wenn nicht sogar bereits auf der dunklen Seite des Gesetzes. Eine 80jährige Oma kann einem Richter vielleicht noch glaubhaft versichern, dass es sich hier um altes, überliefertes Kräuterhexenbrauchtum zum Vorteil ihrer Gesundheit handelt. Ob das einer 16jährigen Jungfer gelingt, das wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls nicht ohne Begleitung ihrer 80jährigen Kräuterhexenoma….
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